Mit großem Interesse haben wir, der Ründerother Karnevalsverein 1975 e.V., die Bemühungen der Engelskirchener Verwaltung um Dr. Gero Karthaus zur Kenntnis genommen, sich um Fördermittel für die Umgestaltung der alten Bücherfabrik in Ründeroth im Rahmen der Regionale 2025 zu bemühen.
Die Pläne sahen vielversprechend aus, gerade die geplante Integration eines Veranstaltungs- bzw. Multifunktionsbereichs war für uns als Verein mit über 300 Mitgliedern ein großartiges Signal, müssen wir doch für fast jede Versammlung oder Veranstaltung auf die Nachbarorte ausweichen. Gibt es doch in der gesamten Gemeinde keinen geeigneten Ort für Kulturveranstaltungen mehr. Ein Thema das uns als Verein schon lange beschäftigt und sicher auch andere Vereine in der Gemeinde betrifft.
Umso erschütterter waren wir, als wir von den Entwicklungen im Engelskirchener Rat hörten, wo CDU und FDP kurz vor Bewerbungsschluss gegen eine Einreichung der Bewerbungsunterlagen votiert haben. Obwohl man bereits große Summen in die Planung investiert hatte und diese Bewerbung erst einmal mit keinen weiteren Kosten verbunden gewesen wäre.
Man wollte ein Zeichen setzen. Das hat man durchaus getan. Aus unserer Sicht aber leider das falsche. Zum falschen Zeitpunkt. Wenn die Kosten für die Planung ohnehin schon entstanden sind. Wenn das ganze Thema damit erst einmal unverbindlich bleibt und später ohnehin über die Umsetzung entschieden wird. Warum versucht man nicht einfach mal etwas Neues und zeigt ein bisschen Unternehmergeist, statt als Bedenkenträger zu agieren. Und wer weiß schon heute wie die Situation nach einer potenziellen Bewilligung ausschaut, die ja sicher auch nicht von heute auf morgen erteilt wird. Warum nutzen die Bedenkenträger nicht diese Zeit um auch einmal mit den potenziellen Nutzern, wie den Vereinen, ins Gespräch zu kommen? Warum geht man nicht konstruktiv an die Sache und zeigt mögliche Alternativen auf? Warum schaut man sich nicht mal Projekte der Nachbarkommunen an, wie zum Beispiel das Stadteilhaus in Drabenderhöhe, das gerade modernisiert wird, mit dem die Wiehler Verwaltung erfolgreich daran arbeitet die Nebenzentren attraktiv zu halten.
In Ründeroth gibt es viele in Vereinen aktive Bürger, die sich ehrenamtlich für die kulturellen, sportlichen oder wirtschaftlichen Interessen im Ort einsetzen. Aber die Politik darf sich nicht darauf verlassen, dass die Vereine alleine für die Attraktivität von Ründeroth verantwortlich sind.
Insbesondere Ründeroth kann so viel mehr sein als ein großes Wohngebiet mit guter Verkehrsanbindung.
Vielleicht muss man das auch einmal so sehen: Auch die Fördermittel für die Projekte, die das Land NRW ja bereits eingeplant hat, werden von den Steuerzahlern bezahlt. Das heißt jeder Engelskirchener Bürger zahlt diese über seine Steuern. Also warum sollte man sich als Vertreter der Engelskirchener Politik nicht bemühen, dass diese Mittel in ein Projekt vor Ort fließen?
So wurde nicht nur ein Zeichen gesetzt, sondern auch ein Symbol geschaffen. So steht die alte Bücherfabrik symbolisch die nächsten Jahre für das geringe Interesse einiger Parteien den Ründerother Ortskern sowie das soziale und kulturelle Miteinander im Ort weiterzuentwickeln.
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